Paukenerguss: Flüssigkeit hinter dem Trommelfell

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    Paukenerguss: Flüssigkeit hinter dem Trommelfell

    Der Paukenerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung in der Paukenhöhle, die Teil des Mittelohrs ist. Sammelt sich übermäßige Flüssigkeit hinter dem Trommelfell an, kann es zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens kommen, da die Schallleitung eingeschränkt wird. Behandlungsverfahren reichen von einfachen Hausmitteln bis hin zu operativen Eingriffen. Alles zu Ursachen, Symptomen, der Diagnose und Behandlung eines Paukenergusses erfahren Sie in diesem Beitrag.

    Wasser hinterm Trommelfell - Paukenerguss Symptome 

    Beim Paukenerguss handelt es sich nicht um herkömmliches Wasser, das hinter das Trommelfell gelaufen ist, sondern um körpereigenes Sekret, welches vom Abfließen gehindert wird. Wasser im Gehörgang ist jedoch ebenfalls ein häufiges Phänomen, beispielsweise nach dem Schwimmen oder Baden. Dennoch darf es nicht mit einem Paukenerguss verwechselt werden. Daher ist es relevant, die Anzeichen eines Paukenergusses zu kennen.

    Zu Beginn äußert sich ein Paukenerguss der Regel nach als Druckempfinden auf dem Ohr, teilweise begleitet von Schmerzen. Hinzu kommt eine zunehmende Hörstörung – die eigene Stimme wird dabei oft als ungewöhnlich laut wahrgenommen, wohingegen das übrige Hörvermögen vermindert ist. Weitere mögliche Symptome sind:

    Bei Kindern bleibt die Flüssigkeitsansammlung teils lange unentdeckt. Die daraus potenziell resultierende Schwerhörigkeit kann sich wiederum in einer Verzögerung der Sprachentwicklung niederschlagen.

    Paukenerguss Ursachen 

    Im Normalfall ist die Paukenhöhle ein mit Luft gefüllter, nach außen geschlossener Raum, der zum Mittelohr gehört. Über die eustachische Röhre (tuba auditiva) steht sie in Verbindung zum Nasenrachenraum. Da das Mittelohr mit Schleimhaut ausgekleidet ist, welche Luft resorbiert, findet in ihm Schleimproduktion statt. Daher herrscht ständig ein leichter Unterdruck im Hohlraum, der über die tuba auditiva Ausgleich finden muss. Der Druckausgleich erfolgt unbemerkt während des Schluckprozesses. Wird die Belüftung behindert, steigt der Unterdruck an und das Abfließen des Sekretes zum Nasenrachenraum bleibt aus. Folglich füllt sich das Mittelohr mit Sekret und es liegt ein Paukenerguss vor.

    Als Ursachen dafür, dass ein Paukenerguss entsteht, gelten:

    • Vergrößerte oder entzündete Rachenmandeln 
    • Infekte der oberen Luftwege, z.B. bei Sinusitis und Schnupfen
    • Allergien 
    • Chronische Sinusitis 
    • Verkrümmung der Nasenscheidewand
    • Tumoren 
    • Starke Druckschwankungen, z.B. bei Flugzeuglandungen 

    Paukenerguss Mittelohrentzündung 

    Ein Paukenerguss kann in Folge einer Mittelohrentzündung auftreten. Dem liegt zugrunde, dass durch die Mittelohrentzündung gegebenenfalls die Ohrtrompete verengt. Konsequenz ist eine Belüftungsstörung, die zur Sekretansammlung führt.

    Paukenerguss Diagnose 

    Beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird zwecks einer Diagnose zunächst ein Patientengespräch geführt und anschließend eine Ohrenspiegelung vorgenommen. Bei der Untersuchung des Ohrs prüft der Arzt, ob eine Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell vorliegt. Meist lässt sich ein hoher Flüssigkeitsspiegel gut erkennen, teilweise kommt es jedoch zu Beurteilungseinschränkungen. Problematisch wird es beispielsweise, wenn eine Vernarbung des Trommelfells in Folge einer Mittelohrentzündung besteht.

    Ist der Flüssigkeitsstand nicht einsehbar, gibt eine Tympanometrie weiteren Aufschluss. In dieser überprüft ein Messgerät die Reaktion des Trommelfells und Mittelohrs auf Druckschwankungen, um Rückschlüsse auf eine Ansammlung von Flüssigkeit ziehen zu können. Zusätzlich zeigt ein Hörtest, ob eine Schallleitungsstörung vorliegt. Auch der Nasen- und Rachenraum kann für eine gesamtheitliche Untersuchung in den Fokus rücken. Zum Teil ergänzen Ultraschall oder Röntgen der Nasennebenhöhlen die Diagnostik.

    Paukenerguss Erwachsene

    Paukenerguss tritt häufiger bei Kindern auf. Das liegt darin begründet, dass bei Kindern die Ohrenbelüftung noch nicht vollständig ausgebildet ist. Jedoch kann es auch zum Paukenerguss bei Erwachsenen kommen. Besonders häufig ist das im Zuge einer Erkältung der Fall.

    Paukenerguss Behandlung: Flüssigkeit hinterm Trommelfell entfernen 

    Sofern sich die Symptome nach wenigen Tagen bis Wochen nicht einstellen, helfen verschiedene Behandlungsmethoden, die von einfachen Spülungen und Sprays bis hin zu operativen Eingriffen reichen. Behandlungsmöglichkeiten umfassen:

    • Medikamente zur Schleimlösung und abschwellende Nasentropfen 
    • Antibiotika oder Schmerzmittel (bei bakteriellen Infektionen)
    • Inhalations-/ Dampfbäder, Wärmebehandlung 
    • Einsetzen eines Paukenröhrchens (bei chronischem Paukenerguss)
    • Trommelfellschnitt (bei starker Flüssigkeitsansammlung) 

    Paukenerguss Hausmittel 

    Wenn der Paukenerguss infolge eines viralen Infektes auftritt, können Hausmittel zur unterstützenden Behandlung herangezogen werden. Vor allem Dampfbäder, Inhalation, Rotlicht und Nasenspülungen eigenen sich für die häusliche Verwendung.

    Paukenerguss Druckausgleich machen

    Auch einen Druckausgleich zu machen, kann ein hilfreiches Hausmittel beim Paukenerguss sein. Hierfür gibt es zwei Manöver, die jedoch dringend erst nach ärztlicher Einweisung durchgeführt werden sollten:

    Valsalva-Überdruck-Manöver: Der Mund ist für diese Übung geschlossen, die Nasen mit den Fingern zugehalten. Atmen Sie gegen die geschlossene Nase und Mund aus. Der entstehende Druckausgleich unterstützt die Belüftung des Mittelohrs.

    Politzer-Verfahren: Hierfür benötigen Sie einen Politzer-Ballon. Halten Sie ein Nasenloch zu und verbinden Sie das andere mit der Ballonöffnung. Sagen Sie nun mehrmals ein Wort, in dem häufig der Buchstabe “k” vorkommt (z.B. Kakadu). Pusten Sie anschließend stark Luft mit der Nase in den Ballon. Durch diese Übung findet ebenfalls eine bessere Belüftung des Ohres statt. Besonders bei diesem Manöver ist die ärztliche Einweisung dringlichst empfohlen!

    Paukenerguss OP 

    In manchen Fällen ist zur Behandlung eines Paukenergusses eine OP nötig. Eine der typischen OPs ist der Trommelfellschnitt (Parazentese). Dabei wird, wie der Name bereits verrät, ein kleiner Schnitt ins Trommelfell gezogen, der das Absaugen der Flüssigkeit aus dem Mittelohr erlaubt. Ein weiterer häufiger Eingriff, der bei chronischem Paukenerguss Anwendung findet, ist das Einsetzten eines Paukenröhrchens ins Trommelfell, das für eine bessere Belüftung des Mittelohrs sorgt.

    Paukenerguss Dauer/ Paukenerguss wie lange 

    Da ein Paukenerguss häufig im Rahmen einer gewöhnlichen Erkältung auftritt, bildet er sich meist innerhalb von ein paar Tagen bis Wochen von selbst zurück. Sollten die Symptome länger als 3 Wochen anhalten, ohne behandelt zu werden, können chronische Beschwerden oder Folgeschäden auftreten.