Hörgeräte für Hunde

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    Was Sie über Hörverlust bei Hunden wissen müssen

    Wussten Sie, dass Katzen zwischen 55 Hz bis 79 kHz hören und Hunde einen Bereich von 67 Hz bis 44 kHz abdecken? Im Vergleich dazu kann der durchschnittliche Mensch nur von 20 Hz bis 20 kHz hören. Diese Zahlen zeigen, dass Tiere besser hören als wir. Der Hund hat außerdem ein selektiv funktionierendes Gehör. Schläft er, lässt er sich von nichts stören, außer er hört die Futterdose oder den Ruf des Herrchens.

    Das ist möglich, weil die Sinneszellen des Hundes nicht direkt mit den Ohren, sondern mit speziellen Nervenbahnen verbunden sind. Diese kann der Hund nach Wunsch ein- und ausschalten. Hunde hören besonders tiefe und besonders hohe Töne. Wenn der Hund nicht hört, bringt es also nichts, ihn anzuschreien. Sinnvoller ist ein leiser Befehl in höherer Tonlage. Dann kann Ihr Hund den Ton besser wahrnehmen. 

    Insgesamt helfen dem Hund 17 Ohrmuskeln dabei, Geräusche zu orten. Der Hund kann seine Ohren unabhängig voneinander entsprechend ausrichten, um die Quelle eins Geräuschs gut einfangen zu können. Hunde hören ihren Halter deshalb auch, wenn sich dieser nicht in Sichtweite befindet. Das gute Gehör nutzt also sowohl Hund als auch Halter. Aber was tun, wenn der Hund seinen Halter nicht mehr hören kann?

    Auch Tiere können ihr Gehör verlieren. Dann müssen Sie eine neue Art der Kommunikation mit dem Tier finden. Das kann durch Zeichen passieren oder durch ein Hörgerät für den Hund. Gibt es aber überhaupt geeignete Hörgeräte für den geliebten Vierbeiner?

    Hörgerät für den Hund – zahlt es sich aus?

    Bei Schwerhörigkeit beim Hund ist ein Hörgerät ebenfalls eine Option, den Hörverlust auszugleichen. Ein Arzt der Aubery Universität entwickelte das Hörgerät für den Hund anhand eines menschlichen Hörgeräts. Mit einem Plastikschlauch und Schaumstoffstöpseln verband er dann das Gerät mit dem Gehörgang des Hundes. Nicht alle Hunde würden einen Fremdkörper im Ohr tolerieren. Da sie abgestoßen werden können, sind Hörgeräte für Hunde nicht so verbreitet. Ärzte forschen derzeit an einem Cochlea-Implantat für Hunde. Allerdings sind diese aktuell sehr teuer und es gibt noch keine Garantie dafür, dass Sie funktionieren.

    Wie bereits erwähnt, akzeptiert nicht jeder Hund das Hörgerät im Ohr. Außerdem macht das Hörgerät nur Sinn, wenn der Hund auf einem Ohr noch hören kann. In jedem Fall ist eine individuelle Anfertigung für den Hund notwendig. Das liegt daran, dass sich der Gehörgang von Mensch und Hund deutlich unterscheiden. Der Hund besitzt einen vertikalen und einen horizontalen Gehörgang. Das Hörgerät wird mit einem Schaumgummi überzogen und passt sich dann an den Gehörgang an. 

    Für das Einsetzen eines solchen Hörgeräts muss der Hund ruhiggestellt oder narkotisiert werden können. Deswegen gilt der Einsatz eines Hörgeräts für den Hund als medizinischer Eingriff. Sie sollten in diesem Fall abwägen, ob das Hörgerät tatsächlich Nutzen hat oder nur Stress für den Hund bedeutet. Das ist auch der Grund, warum Hörgeräte für den Hund eine teure Investition sein können, bei der sich nicht immer im Vorhinein sagen lässt, ob sich diese auszahlt. Kleinere Hunde nehmen den Fremdkörper oft besser an als größere Hunde. 

    Mit viel Geduld und Training kann man dem Hund auch die Gebärdensprache aneignen. Deshalb ist der Schritt zu Hörgeräten bei Hunden nicht immer empfehlenswert. Ein Hund mit Handicap kann zwar eine Herausforderung sein, der Hund selbst kommt mit seinem Handicap aber oft gut zurecht.

    Anders sieht es bei teuer ausgebildeten Polizei- oder Personensuchhunden aus. In diesem Fall kann ein Hörgerät Sinn machen, damit der Hund weiterhin einsatzbereit bleibt. Der Hund braucht allerdings - wie der Mensch - Zeit, sich an das Gerät zu gewöhnen. Es kann ein langer Weg sein, bis der Hund die Kommandos wieder hört oder bei der Futterdose wieder aufgeregt aufspringt. 

    Symptome eines Hörverlusts beim Hund

    Ihr Hund kann Ihnen nicht mitteilen, wenn er Sie nicht hören kann. Er fragt schließlich nicht nach und kann nicht darum bitten, etwas zu wiederholen. Es gibt aber andere Möglichkeiten, festzustellen, ob Ihr Hund schlecht hört. Ein ziemlich sicheres Anzeichen für einen Hörverlust ist, dass Ihr Hund nicht auf alltägliche Geräusche reagiert. Zum Beispiel, wenn der Hund das quietschende Lieblingsspielzeug, ihr Rufen oder die Hausklingel einfach ignoriert. Möglicherweise erschrickt Ihr Hund, wenn Sie ihn aufwecken, weil er nicht gehört hat, wie Sie zu ihm gekommen sind. Außerdem neigen Hunde mit Hörverlust dazu, häufiger zu bellen. Das kommt daher, dass sich der Hund beim Bellen nicht mehr selbst hören kann. 

    Ursachen für Gehörverlust beim Hund

    Auch Tiere verlieren Ihr Gehör, wenn das Ohr beschädigt wird. Das kann durch Schäden an den winzigen Haarfollikeln und Nervenden im Inneren der Ohren passieren. Bei älteren Tieren degenerieren die Nerven und manche Tiere haben bereits seit Geburt schlechte Nerven im Ohr. Auch Tumore oder Risse im Trommelfell können den Schaden verursachen. Häufige Entzündungen im Ohr oder Traumata führen über lange Zeit ebenfalls zu Hörverlust. Das Hundestaupe-Virus kann das Gehör von Hunden besonders stark angreifen. Dem lässt sich jedoch durch eine Impfung vorbeugen.  

    Kosten für ein Hunde-Hörgerät 

    Versuche mit In-Ohr-Hörgeräten zeigten bei Untersuchungen an Hunden Erfolge. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Tier schlecht hört, nehmen Sie Kontakt mit einem Tierarzt auf. Dieser kann dann das weitere Vorgehen für ein Hörgerät planen und genauere Auskünfte über entsprechende Kosten geben. 

    Behandlung von Schwerhörigkeit beim Menschen

    Der Großteil der Hörverluste kann nicht rückgängig gemacht werden. Wissenschaftler forschen jedoch intensiv daran, die Zahl der Haarfollikel wieder regenerieren zu können. Wüstenrennmäuse hören ähnlich wie Menschen, deshalb werden Versuche zu Schwerhörigkeit meist an den Mäusen durchgeführt. Jeder Durchbruch bei Rennmäusen könnte auch einen Durchbruch für den Menschen bedeuten. 

    Forscher konnten bereits Stammzellen aus den Tieren in unreife Nervenzellen injizieren und diese so wiederherstellen. Das Gehör konnte im Laufe von 10 Wochen um bis zu 46 % Prozent wiederhergestellt werden. Der Follikelersatz hilft bei 15 % der Hörverluste, die durch Neuropathie ausgelöst wurden. Bei anderen Arten von Hörverlusten konnte ein solcher Erfolg noch nicht verzeichnet werden. Tiere mit schlechterem Gehör passen sich an ihre Umgebung entsprechend an. Der Verlust ihres Gehörs beeinträchtigt sie nicht so stark, denn ihre anderen Sinne kompensieren den Hörverlust.