Glückliche Ärztin

Inhaltsverzeichnis

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    Was ist ein (Ton-)Audiogramm?

    Bei einem Tonaudiogramm handelt es sich um eine grafische, detaillierte Darstellung des Hörvermögens. Die Darstellung erfolgt in einer Hörkurve für die Luftleitung und einer Hörkurve für die Knochenleitung. Durch diese Messung können Rückschlüsse auf das Vorliegen, den Grad und die Art einer Hörschwäche gezogen werden.

    Der Test wird einfach und schnell beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder bei einem Akustiker durchgeführt. In der Regel ist die Erstellung eines Tonaudiogramms eine der ersten Maßnahmen, wenn einschlägige Symptome einer Hörschwäche bemerkt werden.

    Im Folgenden erfahren Sie, wie ein Audiogramm erstellt wird und wie es zu interpretieren ist. Wenn Sie Ihr Hörvermögen überprüfen lassen möchten, können Sie jederzeit einen Termin zum kostenlosen Hörtest bei uns vereinbaren.

    Wie wird ein Audiogramm erstellt?

    Für die Erstellung eines Audiogramms bekommt der Patient zunächst Kopfhörer aufgesetzt, über einzelne Töne vorgespielt werden. Die Lautstärke wird während der Messung in 5dB-Schritten zunehmend erhöht. Per Handsignal zeigt der Patient an, ob er den Ton hört.

    Das Prozedere wird für verschiedene Frequenzen wiederholt. Die Hörschwelle, ab der eine Tonwahrnehmung stattfand, wird über den gesamten Frequenzbereich hinweg markiert, woraus sich letztendlich die Hörkurve ergibt. Selbstverständlich wird das Ganze für beide Ohren durchgeführt.

    Für die Knochenleitungskurve werden die Kopfhörer durch einen Knochenleitungshörer ersetzt. Dieser liegt eng am Schädelknochen auf und testet die Schallübertragung über die Knochen. Erneut werden verschiedene Frequenzen und Lautstärken überprüft, die Schwellenpunkte eingezeichnet und letztlich zu einer Kurve verbunden. Die Luft- und Knochenleitungskurven können nun miteinander verglichen werden.

    Audiogramm Erklärung/ Aufbau

    Die Tonhöhe ist im Audiogramm horizontal aufgetragen und wird als Frequenz in Hz angegeben. Die vertikale Achse zeigt die Lautstärke in dB. Eine eingezeichnete Nulllinie kennzeichnet die Hörschwelle eines normal hörenden Jugendlichen. Zwei Linien bilden die Hörkurven für die Luft- und Knochenleitung ab.

    Die Luftleitung wird als Linie mit Kreisen dargestellt. Die Knochenleitung hingegen ist als Linie mit Pfeilen im Audiogramm eingezeichnet. Zudem wird meist mit verschiedenen Farben gearbeitet, um die unterschiedlichen Ohren zu kennzeichnen. Üblicherweise ist dabei das rechte Ohr in Rot, das linke Ohr in Blau gekennzeichnet.

    Die beiden Kurven bilden gemeinsam die Grundlage für eine genaue Diagnostik und liefern Hinweise darauf, ob beispielsweise eine Behandlung mit herkömmlichen Hörgeräten oder Knochenleitungshörgeräten erfolgversprechend ist.

    (Ton-)Audiogramm Auswertung/ Interpretation

    Generell lässt sich eine Hörschädigung durch das Abweichen von einer normalen Hörkurve erkennen. Je stärker die Abweichung, desto gravierender die Hörminderung. Für genauere Aussagen müssen beide Hörkurven im Verhältnis zur x- und y-Achse sowie im Verhältnis zueinander betrachtet werden.

    Im Bereich von -10 und 20 dB befindet sich beim Audiogramm der Bereich des "normalen Hörens". Eine unauffällige Hörkurve könnte beispielhaft so aussehen:

    Ist die Hörschwelle weiter unten in Richtung der hohen Lautstärken, spricht das für eine Schwerhörigkeit zu verschiedenen Graden:

    20-40 dB - leichte Hörminderung

    40-60 dB - mittlere Hörminderung

    60-75 dB - mittelschwere Hörminderung

    75-95 dB - starke Hörminderung

    95+ dB - hochgradige Hörminderung

    Auf der y-Achse lässt sich zudem der zugehörige Frequenzbereich ablesen. In Kombination zeigt sich also, in welchen Frequenzbereichen eine Hörschädigung vorliegt. Somit können mit dem Audiogramm unterschiedliche Arten von Hörschädigung differenziert werden.

    Audiogramm Schallleitungsschwerhörigkeit

    Eine Schallleitungsschwerhörigkeit lässt sich erkennen, wenn die Knochenleitungskurve im Normalbereich liegt, die Luftleitung aber Defizite aufweist. Die Luftleitungskurve liegt also unter der Knochenleitungskurve. Alles zu Ursachen, Symptomen und Behandlung von Schallleitungsschwerhörigkeit finden Sie hier.

    Audiogramm Schallempfindungsschwerhörigkeit/ Innenohrschwerhörigkeit

    Eine Schallempfindungs- oder auch Innenohrschwerhörigkeit zeigt sich im Audiogramm folgendermaßen: Die Luftleitungs- und Knochenleitungskurve liegen eng beieinander. Das heißt, sowohl die Luftleitung als auch die Knochenleitung sind beeinträchtigt. Nähere Infos zu Ursachen, Symptomen und Behandlung von Schallempfindungsschwerhörigkeit finden Sie hier.

    Audiogramm Hochtonschwerhörigkeit

    Wie der Name vermuten lässt, liegt bei einer Hochtonschwerhörigkeit der Hörverlust im hohen Frequenzbereich (siehe Bild oben). Typisch ist ein Abfall ab ca. 2000 Hz. Alles rund um die Hochtonschwerhörigkeit lesen Sie hier.

    Audiogramm Tieftonschwerhörigkeit

    Im Kontrast zur Hochtonschwerhörigkeit ist die Tieftonschwerhörigkeit im Bereich der tiefen Frequenzen zu sehen. Mit steigender Frequenz sinkt die Hörschwelle ab. Genaueres zur Tieftonschwerhörigkeit erfahren Sie hier.

    Audiogramm Mitteltonschwerhörigkeit

    Im Audiogramm bei einer Mitteltonschwerhörigkeit lässt sich ein Abfall der Hörkurve im Mitteltonbereich feststellen. Besonders hohe und tiefe Frequenzen haben eine niedrige Hörschwelle, wenngleich mittlere Frequenzen erst bei höheren Lautstärken wahrgenommen werden. Hier erfahren Sie mehr zur Mitteltonschwerhörigkeit.

    Audiogramm kombinierte Schwerhörigkeit

    Ein kombinierter Hörverlust aus Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit zeichnet sich in einer auffälligen Knochen- und Schallleitungskurve ab. Bei einer reinen Schallleitungsschwerhörigkeit wären keine Auffälligkeiten in der Knochenleitung zu erkennen, bei einer reinen Schallempfindungsschwerhörigkeit wären die beiden Kurven enger beieinander liegend.